Berufung zu Priestertum, Orden und Gesellschaften geweihten Lebens
Das geweihte Leben ist eine besondere Berufung innerhalb der katholischen Kirche.
Es umfasst verschiedene Formen, in denen Menschen ihr Leben ganz Gott weihen und sich in besonderer Weise für das Reich Gottes einsetzen.
1. Priester und Bischöfe – Sakramentales Amt
- Priester sind geweiht, um die Sakramente zu spenden, die Gemeinde zu leiten und den Glauben zu verkünden.
- Bischöfe tragen Verantwortung für ein Bistum und die apostolische Nachfolge der Apostel.
- Beide leben oft in besonderer Verbindung zum geweihten Leben, häufig in Gemeinschaften oder Orden.
- Das Priestertum ist eine sakramentale Berufung, die ausschließlich Männern vorbehalten ist.
2. Orden und Kongregationen – Vollzeitliches geweihtes Leben
Orden folgen den drei Evangelischen Räten:
- Armut
- Keuschheit
- Gehorsam
- Sie leben meist in Gemeinschaften, entweder klösterlich oder missionarisch.
- Der Weg umfasst verschiedene Stadien: Kandidatur → Noviziat → feierliche Gelübde.
- Beispiele: Benediktiner, Franziskaner, Dominikaner, Salesianer.
3. Gesellschaften des geweihten Lebens
- Ähnlich wie Orden, aber oft flexibler und mit spezifischen apostolischen Schwerpunkten (z. B. Bildung, Mission, Gesundheit).
- Mitglieder legen ebenfalls Gelübde ab, leben jedoch oft in größerer Offenheit gegenüber der Welt.
- Beispiele: Gemeinschaften des Heiligen Johannes, Schönstattbewegung (teilweise), Marianisten.
4. Geweihte Frauen außerhalb von Orden
Neben Nonnen und Schwestern gibt es auch Frauen, die ihr Leben ganz Gott weihen, ohne einem Orden oder einer Kongregation anzugehören.
- Sie leben oft einzelner oder in kleinen geistlichen Gemeinschaften.
- Sie verpflichten sich zu Keuschheit, Gebet und Dienst in der Welt.
- Ihr Wirken kann sehr vielfältig sein: spirituelle Begleitung, Bildungsarbeit, Gebetsnetzwerke oder apostolischer Dienst im Alltag.
- Auch diese Berufung ist offiziell anerkannt und wird von der Kirche gesegnet.
5. Dritte Orden (Laienorden)
- Laien, die in Verbindung mit einem Orden stehen, aber in der Welt bleiben.
- Verpflichtung zu Gebet, Dienst und geistlicher Verbundenheit mit dem jeweiligen Orden.
- Alltag mit klarer Ausrichtung auf die Spiritualität des jeweiligen Ordens.
6. Geistliche Begleitung und Unterstützung
- Geweihtes Leben bedeutet nicht nur persönliche Heiligkeit, sondern auch Dienst an der Kirche und den Menschen.
- Geistliche Begleitung und regelmäßige Exerzitien gehören zum Alltag.
- Gemeinschaften fördern gegenseitige Unterstützung und Wachstum im Glauben.